4.2.6 Der Abschluss der beruflichen Grundbildung


Mit dem Abschluss der beruflichen Grundbildung attestieren erfahrene Berufsleute jungen Berufsleuten, dass sie über die Fähigkeiten verfügen, einen Beruf auszuüben. Damit erhalten die Gelernten eine allgemein anerkannte Qualifikation. Wenn wir einen gelernten Maler beauftragen, ein Haus zu renovieren, so verlassen wir uns darauf, dass er dazu befähigt ist. Die Informatikerin ist für uns die taugliche Person, die uns beraten und die unsere Probleme mit dem Computer lösen kann.

Schritt ins Berufsleben. Mit dem Abschluss der beruflichen Grundbildung beginnt die Selbstständigkeit. Im Wesen des Berufs liegt die grundsätzliche Idee, dass Berufsleute ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten durch das Ausüben, durch das Sammeln von Erfahrungen ständig verbessern. Früher – aber auch heute noch – wollen viele junge Berufsleute bewusst den Horizont erweitern. Früher folgten auf die Lehrlingsjahre die Gesellenjahre mit Wanderschaft. Heute ist es keine Ausnahme, wenn ein junger Koch in einer Konditorei arbeiten geht, auf einem Passagierschiff während einer Saison serviert und die Arbeitsweise von verschiedenen Köchen in der Schweiz und im Ausland kennen lernt, bis er schliesslich so weit ist, selbst Verantwortung in der Küche zu übernehmen – und selbst das Können und Wissen weiterzugeben.

Meisterschaft. Das klassische Berufsbildungssystem ist auf drei Ebenen gebaut: Lehrlinge – Berufsleute (Gesellen) – Meister. Mit dem Meister verbunden, ist die Anerkennung, selbst ein Geschäft führen und sein Handwerk auf hohem Niveau ausüben zu können.

Höhere Berufsbildung. Im modernen Berufsbildungssystem bezeichnen wir diese Stufe als Tertiärstufe, die sich den Berufsleuten mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (und teilweise in Kombination mit der Berufsmaturität) eröffnet. Die Bildungsgänge werden mit eidg. Berufsprüfung, eidg. höherer Fachprüfung (Meisterprüfung) bezeichnet oder an Bildungsorten wie den höheren Fachschulen oder Fachhochschulen angeboten.

Die neue Berufswelt. Die klassische Organisation der Berufsbildung geht von einer hierarchischen Gliederung aus, bei der Berufsleute Stufe um Stufe steigen. Sie bleiben ihrem Beruf treu. In der modernen Arbeitswelt ist diese Ordnung viel weniger gegeben. In vielen Berufen ist keine Beständigkeit vorhanden, die Anforderungen wechseln. Neue Techniken, neue Methoden, neue Organisationsformen zwingen die Berufsleute dazu, sich immer wieder neu zu orientieren. Eine kaufmännische Angestellte spezialisiert sich in der Buchhaltung, ihr Kollege im Personalwesen. Eine andere Kollegin geht an die Fachhochschule und studiert Wirtschaftsinformatik. Aber auch kaufmännische Angestellte, die keine höhere Bildung anstreben, lernen durch die Arbeit neue Gebiete kennen, spezialisieren sich und wechseln nach einiger Zeit in ein neues Gebiet. Dafür können sie ein umfangreiches Angebot an berufsorientierter Weiterbildung nutzen. Junge Leute, die in die Arbeitswelt einsteigen, müssen in verstärktem Masse flexibel denken und handeln. Der Polygraf wird sich nach Abschluss der beruflichen Grundbildung ständig mit neuen Technologien auseinandersetzen und Kurse besuchen müssen. Das Prinzip ist die Vereinfachung, die Produktion wird effizienter. Gleiches wird durch die Maschine schneller gedruckt, mit dem gleichen Arbeitsaufwand kann die Maschine mehr drucken und komplexere Produktionsabläufe realisieren.

Der Abschluss der beruflichen Grundbildung als Basis. Das Grundprinzip bleibt: Der Abschluss der beruflichen Grundbildung ist der Ausgangspunkt für das Berufsleben. Mit der Anpassung der Berufsbildung versuchen die Verantwortlichen zu erreichen, möglichst qualifizierte Berufsleute der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Je besser die Ausbildung, desto mehr Chancen bieten sich den Lernenden nach Abschluss der Ausbildung. Als Lernende haben sie die Arbeitswelt bereits kennen gelernt und wissen, worum es geht. Als Berufsleute ist es nun an ihnen, die Möglichkeiten zu nutzen, die ihnen die Berufstätigkeit selbst und das Bildungssystem bietet. Das Prinzip des Meisters, des eigenverantwortlichen Tuns also, ist nach wie vor gültig.







 

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