In der Schweiz gibt es derzeit keinen Nationalen Qualifikationsrahmen, der das gesamte Bildungssystem umfasst, sondern zwei Teilrahmen: den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) Berufsbildung und den Qualifikationsrahmen für den schweizerischen Hochschulbereich (nqf.ch-HS)
NQR Berufsbildung
Der Nationale Qualifikationsrahmen für Berufsbildung (NQR Berufsbildung) ist ein Raster, das aus acht Niveaus besteht. Er enthält Beschreibungen, die es ermöglichen, sämtliche Abschlüsse der Berufsbildung einem Niveau zuzuordnen. Dabei orientiert sich der NQR Berufsbildung an den Handlungskompetenzen, die eine Person mit einem bestimmten Abschluss aufweist. Ausschlaggebend ist somit nicht der Titel, sondern wozu eine Absolventin bzw. ein Absolvent mit diesem Abschluss fähig ist. Das Einstufungsniveau bezieht sich auf den jeweiligen Berufsbildungsabschluss und nicht auf individuelle Leistungen.
nqf.ch-HS
Der Qualifikationsrahmen für den schweizerischen Hochschulbereich nqf.ch-HS beschreibt und definiert die Stufen und Qualifikationen der Hochschulbildung in der Schweiz anhand folgender Elemente:
- generische Deskriptoren
- Zulassungsbedingungen
- ECTS-Credits
- Abschlüsse.
- a) Er soll den Hochschulen zur Orientierung bei der Ausgestaltung und Beschreibung ihrer Studiengänge/-programme dienen. Sie stützen sich auf die Deskriptoren für die Formulierung der Lernergebnisse (Learning Outcomes).
- b) Er verbessert die Information über das schweizerische Hochschulsystem, insbesondere hinsichtlich der Lehre.
- c) Er erleichtert die Vergleichbarkeit der Abschlüsse in Europa und fördert die Transparenz.
EQR
Um die jeweiligen nationalen Qualifikationen eines Landes mit jenen anderer Staaten vergleichen zu können, wird der von der Europäischen Union erarbeitete Europäische Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (EQR) herangezogen. Der EQR wird als Übersetzungsinstrument verwendet, indem der jeweilige NQR eines Landes zum EQR zugeordnet wird. Dies bedeutet, dass jedes Niveau des NQR einem Niveau des EQR zugeordnet wird. Alle europäischen Länder ordnen zurzeit ihren jeweiligen nationalen Qualifikationsrahmen auf diese Weise ein oder haben dies bereits getan.
Quelle: SBFI und swissuniversities