2.3.1 Die Berufsfachschule


Mit dem Abschluss des Lehrvertrags für eine zweijährige berufliche Grundbildung mit eidg. Berufsattest oder für eine drei- oder vierjährige berufliche Grundbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis erwirkt die lernende Person das Recht – und hat gleichzeitig auch die Pflicht – die Berufsfachschule zu besuchen.

Bildungsauftrag der Berufsfachschule. Die Berufsfachschule

Schulische Bildung. Die obligatorische schulische Bildung besteht aus allgemeinbildendem und berufskundlichem Unterricht und Sport und wird nach Möglichkeit in berufsreinen Klassen erteilt.

Berufsmaturität (lehrbegleitend). Die eidg. Berufsmaturität ergänzt die berufliche Grundbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis mit einer erweiterten Allgemeinbildung. Sie wird mit der Berufsmaturitätsprüfung abgeschlossen. Die Inhaber/innen eines eidg. Berufsmaturitätszeugnisses erhalten prüfungsfreien Zugang an eine dem Beruf verwandte Studienrichtung an einer Fachhochschule und mit einer Ergänzungsprüfung Zugang an alle Universitäten und eidg. Hochschulen.

Berufsmaturität (nach der beruflichen Grundbildung). Wer eine berufliche Grundbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis abgeschlossen hat, kann die Berufsmaturität in einem Vollzeitlehrgang oder berufsbegleitend in einem Teilzeitlehrgang absolvieren.

Freikurse. Die Berufsfachschule bietet Freikurse an. Wer im Lehrbetrieb und in der Berufsfachschule die Voraussetzungen erfüllt, kann sie besuchen. Die Freikurse können berufsbezogene oder allgemeinbildende Themen zum Inhalt haben und erweitern das Ausbildungsangebot während der beruflichen Grundbildung.

Stützkurse: Ist eine lernende Person im Hinblick auf eine erfolgreiche Absolvierung der Berufsfachschule auf Stützkurse angewiesen, so kann die Berufsfachschule im Einvernehmen mit dem Betrieb und mit der lernenden Person den Besuch solcher Kurse anordnen.

Qualifikationsverfahren. Berufsfachschulen führen in Zusammenarbeit mit den Organisationen der Arbeitswelt Qualifikationsverfahren durch. Die Qualifikationsverfahren (insbesondere die Abschlussprüfung) dienen der Feststellung von beruflichen Handlungskompetenzen, die für jeden Beruf in einer Bildungsverordnung, respektive im Bildungsplan festgelegt sind.

Brückenangebote. Dieses Bildungsangebot bieten die Kantone im Anschluss an die obligatorische Schulzeit an. Jugendlichen werden die Grundlagen für den Beginn einer beruflichen Grundbildung vermittelt. Sie erhalten eine Starthilfe und bereiten sich auf die für sie neuen und unbekannten Anforderungen der Arbeitswelt vor.

Höhere Berufsbildung und berufsorientierte Weiterbildung. Mit den Organisationen der Arbeitswelt stellt die Berufsfachschule Angebote der höheren Berufsbildung und der berufsorientierten Weiterbildung bereit. Berufsleute können so nach der beruflichen Grundbildung ihr Wissen und Können erweitern und den technischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen anpassen und sich fachlich verbessern.

Fachhochschule. Als weiterführende Perspektive auf der Tertiärstufe steht Berufsleuten, die eine abgeschlossene berufliche Grundbildung in Kombination mit einer eidg. Berufsmaturität oder eine Fachmaturität mitbringen, der Zugang an eine Fachhochschule offen. Die Fachhochschulen bereiten durch praxisorientierte Diplomstudien auf berufliche Tätigkeiten vor, welche die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden sowie, je nach Fachbereich, gestalterisch und künstlerische Fähigkeiten erfordern.

Quelle: Handbuch betriebliche Grundbildung, SDBB 2013







 

anzeigen
drucken
zurückvorwärts
downloads
powerpoint download
bild download - beste qualität
word download