3.7.5 Ein Feedback geben


„Ich weiss nicht, was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenübers gehört habe.“ (Paul Watzlawik). Durch ein Feedback (Rückmeldung) kann ich anderen sagen, wie ich sie erlebe und ihre Arbeit beurteile, ich kann aber auch erfahren, wie andere mich und meine Arbeit sehen. Es geht bei dieser Kommunikation also um zwei Wege, um ein Geben und ein Nehmen. Am Ende einer Arbeitssitzung, einer Teamarbeit, eines Lernprozesses – oder einfach mal zwischendurch – kann dieser Austausch stattfinden, um voneinander Rückmeldungen auf Arbeit und Person zu erhalten.

Das Feedback hat drei Zielsetzungen:

Kommunikation und Information. Kommunikation ist der Lebensnerv jedes Unternehmens, ohne sie läuft gar nichts. Das fängt morgens bei der Begrüssung an, geht weiter mit dem Austausch von Informationen, Anweisungen werden gegeben und Privates wird besprochen. Eine gut funktionierende betriebliche Kommunikation ist demnach enorm wichtig für die Leistungsfähigkeit jedes Unternehmens.

Kommunikation ist aber auch ein Grundbedürfnis jedes Menschen und eine wichtige Bedingung für seine Handlungsfähigkeit. Sie ist Grundlage für soziale Kontakte, soziale Anerkennung, die Herausbildung von Team- und Führungsfähigkeit und die persönliche Entwicklung. Zunehmend werden heute technisch-rationale Überlegungen in den Vordergrund gerückt und die zwischenmenschliche Kommunikation wird EDV-Systemen übertragen. Junge Menschen verwenden neue Kommunikationsmittel wie SMS, MMS, Mails etc. um sich zu organisieren und abzusprechen. Zu schnell wird dabei Kommunikation mit Austausch von Sachinformationen gleichgesetzt. Offener Meinungsaustausch und Diskussionen in guter Atmosphäre sind für den Betrieb unersetzlich, denn erfolgreiche Teamarbeit baut auf direkte zwischenmenschliche Kommunikation.

Auf dem Weg zu einer guten Kommunikation. Wiederholen, was mein Gegenüber gesagt hat. Es geht darum, mit anderen Worten die Aussagen des Gegenübers aufzunehmen. Die Vorteile dieses Vorgehens: Es klärt den Sachverhalt und überprüft, ob das Gesagte verstanden wurde. Es zeigt, dass das Gegenüber wahrgenommen wird. Es fördert den Austausch, indem es die Schwerpunkte des Gesprächs betont. Redewendungen, die das Aufnehmen der Aussagen des Gegenübers vereinfachen:
„Wenn ich richtig verstanden habe, …“,
„Sie sagen, dass …“,
„Sie möchten, dass …“.

Fragen richtig stellen. Es geht darum, im persönlichen Kontakt sein Gegenüber richtig zu verstehen. Gezielt gestellte Fragen helfen, die Gedanken besser zu strukturieren und zu formulieren. Dadurch wird den Zuhörenden klarer, was ihr Gegenüber denkt. Offene Fragen fördern die Entwicklung der Gedanken und das Skizzieren von Ideen. Geschlossene Fragen präzisieren die Inhalte oder geben dem Gespräch einen neuen klaren Rahmen.

Beispiel:
Felix Durrer: „Sie wissen, dass David krank war und ich für ihn verschiedene Arbeiten erledigen musste. Dazu kam das verlängerte Wochenende und zum Schluss fielen am Dienstag alle Busse aus. Ich kam erst um zehn Uhr zur Arbeit. Es ist wirklich nicht meine Schuld, wenn ich Zeit verloren habe.“
Paul Meister: „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, möchten Sie den Abgabetermin für den neuen Auftrag verschieben, um die Arbeit, die ich Ihnen am letzten Donnerstag übergeben habe, zu beenden?“.

Beispiele offener Fragen:
„Warum haben Sie dieses Material verwendet?“.
„Wie könnte man diesen Prozess verbessern?“.

Beispiele geschlossener Fragen (können mit ja oder nein beantwortet werden):
„Sind Sie in der Lage, diese Maschine zu bedienen?“.
„Waren Sie gestern um 17 Uhr in der Werkstatt?“.

Quelle: Lerndokumentation betriebliche Grundbildung, SDBB 2013





 

anzeigen
drucken
zurückvorwärts
downloads
powerpoint download
bild download - beste qualit?t
word download