6.4.2 Der Auftrag der Fachhochschulen


Seit 1997 verfügt die Schweiz über ein duales Hochschulsystem mit zwei Typen:

Die Fachhochschulen sind neben den universitären Hochschulen zu einem wichtigen Pfeiler des schweizerischen Hochschulsystems geworden. In 2015-16 war etwa ein Drittel der Schweizer Studierenden (Total: 238'756) an Fachhochschulen eingeschrieben (Universitäten: 145’946, Fachhochschulen: 72'740 und pädagogische Hochschulen: 20’106).

Der Hochschultypus Fachhochschule entstand in der Schweiz ab Mitte der 1990er-Jahre. Die Fachhochschulreform hatte zum Ziel, die Wirtschaft zu revitalisieren und das erfolgreiche Schweizer Berufsbildungssystem durch den Anschluss an den tertiären Hochschulbereich aufzuwerten. Die Ursprünge der Fachhochschulen liegen in den ehemaligen höheren Fachschulen (Höhere Technische Lehranstalt (Ingenieurschule) HTL, Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschule HWV, Höhere Fachschulen für Gestaltung HFG). Ein Teil dieser höheren Fachschulen wurde 1998 in die neuen Fachhochschulen integriert.

Die praxisnahen und interdisziplinären Studiengänge führen zu einem eidgenössisch anerkannten Bachelorabschluss. Sie stossen bei Studierenden und Arbeitgebenden auf grosses Interesse. Seit 2008 bieten die FH auch Masterstudiengänge an, die auf dem Bachelor-Studium aufbauen. Sie vermitteln den Studierenden vertieftes und spezialisiertes Wissen und bereiten sie auf einen weitergehenden berufsqualifizierenden Abschluss vor.

Die FH leisten wichtige Beiträge zur Innovationsförderung und zum Wissenstransfer. Sie bilden Kaderpersonen und den künstlerischen Nachwuchs aus und engagieren sich in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung. Damit übernehmen die FH in der Innovationskette eine Brückenfunktion zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

Bund und Kantone steuern das Fachhochschulsystem gemeinsam. Sie setzen sich dafür ein, die Qualität in Lehre und Forschung hoch zu halten und den FH optimale Rahmenbedingungen für ihre Weiterentwicklung zu verschaffen. Zu den aktuellen Herausforderungen im Fachhochschulbereich zählen die Fortsetzung der Bologna-Reform, die Positionierung der FH in der Hochschullandschaft Schweiz und im internationalen Kontext, der Ausbau der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung und die stärkere Vernetzung mit Universitäten und ETH.

Mandat
Die Fachhochschulen bieten unter dem Motto "gleichwertig, aber andersartig" praxisorientierte Ausbildungen auf Hochschulniveau. Zum gesetzlichen Leistungsauftrag der Fachhochschulen zählen: Diplomstudien, Weiterbildung, anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistungen.

Die FH-Studiengänge umfassen die Fachbereiche Technik, Wirtschaft, Design, Gesundheit, Soziale Arbeit und Kunst sowie ein breites Angebot an Diplomausbildungen und Weiterbildungen. Sie sind nach dem Bachelor-Master-System aufgebaut und eidgenössisch anerkannt. Wichtigstes Ausbildungsangebot der FH ist das berufsqualifizierende Bachelorstudium, das den direkten Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht.

Die Kantone sind die Träger der Fachhochschulen und übernehmen zwei Drittel der Kosten. Bund und Kantone sorgen gemeinsam für die effiziente und zukunftsgerichtete Finanzierung und Steuerung der Fachhochschulen und legen dafür gemeinsame Planungsgrundlagen fest.

Seit 2005 sind auch die zuvor kantonal geregelten Fachhochschulbereiche Gesundheit, soziale Arbeit und Kunst der Regelungskompetenz des Bundes unterstellt. Sie ergänzen die bisherigen Ausbildungsgänge in Technik, Wirtschaft und Design. Zum System der Fachhochschulen zählen zusätzlich die Pädagogischen Hochschulen in kantonaler Kompetenz.

Internationale Anerkennung.

Die Anerkennung der Schweizer Fachhochschuldiplome kann auf drei Arten erfolgen:

Quelle: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI







 

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