4.2.7 Die Perspektiven mit der Berufslehre


Die berufliche Grundbildung ist das Tor zur vielfältigen höheren Berufsbildung. Die berufliche Grundbildung ist weder eine Sackgasse noch ein Abstellgleis. Sie bildet das Fundament für einen Berufswechsel und vor allem für eine Vielzahl weiterer Aus- und Weiterbildungen: Berufsmaturität, Fachhochschulen, höhere Fachschulen, eidg. höhere Fachprüfungen, eidg. Berufsprüfungen.

In Zukunft braucht es mehr ausgebildete Berufsleute. Es werden nicht nur Stellen abgebaut, sondern es entstehen ständig neue in neuen Branchen, neuen Firmen und neuen Berufen. Hier besteht ein wachsender Bedarf an ausgebildetem Personal. Wichtige Felder des Beschäftigungswachstums und der technologischen Entwicklung sind:

Wer gut ausgebildet ist, verdient mehr. Die Berufsbildung ist ein wichtiger Faktor bei der Entlöhnung. Leute mit einer Berufsbildung verdienen im Durchschnitt deutlich mehr als Ungelernte, Wer eine berufliche Grundbildung abgeschlossen hat und sich weiterbildet, kann, insbesondere mit einem Abschluss in der höheren Berufsbildung, einen deutlich höheren Lohn beanspruchen.

Ausbildung erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Berufsbildung schützt nicht grundsätzlich vor Arbeitslosigkeit und Armut, aber das Risiko wird mit einer beruflichen Grundbildung deutlich reduziert. Eine statistische Untersuchung des Bundesamts für Statistik (BFS) aus dem Jahr 2005 zeigt, dass eine Berufsbildung der Sekundar- oder Tertiärstufe die besten Chancen bietet, relativ kurze Zeit nach Erlangung des Abschlusses eine Stelle zu finden (Sekundarstufe 2: 81.2%, Tertiärstufe: 85.7%). Bei den Hochschulabsolventinnen und -absolventen ist diese Zahl tiefer (77%). Fast ein Fünftel von ihnen erlebt nach dem Abschluss häufiger eine Phase der Erwerbstätigkeit, die mindestens einen Aspekt von prekären Arbeitsbedingungen erfüllt (Vertragsdauer von weniger als 12 Monaten, mehrere Anstellungen, nicht genügend Wochenstunden). Prekäre Arbeitsbedingungen sind auf der Sekundar- und Tertiärstufe weniger häufig (Sekundarstufe 2: 9.7%, höhere Berufsbildung 11.8%).

Der erlernte Beruf ist nicht mehr der Beruf fürs ganze Leben. Ein Beruf wird erlernt, um in das Berufsleben einzusteigen. Lebenslanges Lernen wird mehr und mehr zum Bestandteil der beruflichen Tätigkeit. Damit verbunden ist die Tatsache, dass immer mehr Leute den Beruf ein oder mehrere Male wechseln. Das ist schon heute so: 2005 wechselten 64 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung mit einem Abschluss in der beruflichen Grundbildung die Stelle. Männer wechselten die Stelle mehr als doppelt so häufig wie Frauen, wenn es darum ging eine Höherqualifizierung zu erreichen (25.8% Männer, 10.8% Frauen). Ein Stellenwechsel ohne höhere Qualifizierung nahmen Frauen öfters vor als Männer (Frauen 48.7%, Männer 41.6%), allerdings nahm auch ein grösserer Anteil an Frauen keinen Stellenwechsel vor (Frauen 40.5%, Männer32.6%).

Aus- und Weiterbildung verbessern die Karrierechancen und die Befriedigung im Beruf. Von den ungelernten Erwerbstätigen erhalten knapp 18 Prozent eine Vorgesetztenposition (auf der untersten Stufe). Von denjenigen mit einer Berufsbildung aber schon 32 Prozent. Bei den Absolventen und Absolventinnen einer höheren Berufsbildung werden gar 46 Prozent Vorgesetzte.

Wer nach der beruflichen Grundbildung berufsorientierte Weiterbildungskurse und -lehrgänge besucht, kann sich besser entfalten, verbessert damit die Wahlmöglichkeiten und schliesslich auch die Freude an der Arbeit. Eine Statistik des BFS aus dem Jahr 2002 zeigt, dass nur ein Fünftel der Arbeitnehmer/innen ohne nachobligatorische Bildung sehr zufrieden und mehr als die Hälfte ziemlich zufrieden sind. Ein Drittel der Absolventen und Absolventinnen der Sekundarstufe II (Berufsbildung und Allgemeinbildung) geben an sehr zufrieden zu sein, mehr als die Hälfte bezeichnet sich als ziemlich zufrieden. Fast 50 Prozent mit einem Abschluss der höheren Berufsbildung sind sehr zufrieden, knapp 50 Prozent ziemlich zufrieden. Beim Hochschulabschluss ist die Quote der Personen, die sehr zufrieden sind, am höchsten (54.6%), allerdings sind hier „nur“ 40 Prozent ziemlich zufrieden.

Quelle: Bundesamt für Statistik







 

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