3.6.2 Die Planung der betrieblichen Grundbildung: Beispiele und Formulare



Die Beispiele – Auszug aus dem Bildungsplan einer Coiffeuse – sowie der berufsneutrale individuelle Bildungsplan  zeigen, dass die betriebliche und individuelle Bildung auf einfache Art und Weise geplant werden kann.  Viele Organisationen der Arbeitswelt stellen für ihre Berufe ähnliche Instrumente zur Verfügung, die Formulare betrieblicher und individueller Bildungsplan sind Teil des Handbuchs betriebliche Grundbildung des SDBB und stehen als Download zur Verfügung.

Der betriebliche Bildungsplan. Im betrieblichen Bildungsplan werden die Ziele und Anforderungen der Bildung in beruflicher Praxis auf die verschiedenen Lehrjahre respektive Semester aufgeteilt. Es gilt der Grundsatz: «Von den einfachen zu den schwierigen Zielen» oder «vom Bekannten zum Neuen».
Bei der Planung ist anzustreben, dass es zu inhaltlichen Überschneidungen zwischen den Arbeiten im Lehrbetrieb (Praxis) und dem Stoff aus den überbetrieblichen Kursen sowie aus der Berufsfachschule (Theorie) kommt. Diese Lernortkoordination ermöglicht eine Abstimmung von theoretischen und praktischen Inhalten und somit einen sinnvollen Praxistransfer. In etlichen Berufen ist die inhaltliche Abstimmung der Lernorte bereits im Bildungsplan, im Ausbildungsprogramm für die Lehrbetriebe und oder in den branchen- und berufsbezogenen Unterlagen berücksichtigt.

Als Nächstes müssen sich die Berufsbildner/innen einen Überblick über die verschiedenen Stationen  während der beruflichen Grundbildung verschaffen. Wo im Betrieb können welche Aufgaben und Arbeiten erledigt werden? Welche Personen wirken bei der Ausbildung mit? Danach gilt es, die Ziele auf diese Stationen zu verteilen. Eine Semesterplanung gibt in der Regel die nötige Sicherheit, ohne dass bereits alles im Voraus festgesetzt ist. So kann den Gegebenheiten des betrieblichen Alltags Rechnung getragen werden.

Der individuelle Bildungsplan. Im individuellen Bildungsplan wird der betriebliche Bildungsplan für jede einzelne lernende Person angepasst. Er enthält individuelle Kriterien der Planung und Überprüfung der vorgegebenen Ziele und Anforderungen. Wann findet der Unterricht an der Berufsfachschule und wann finden die überbetrieblichen Kurse statt? Wie viel Zeit steht im Betrieb effektiv zur Verfügung? Wann erfolgt die Überprüfung des Bildungsstands der lernenden Person (Bildungsbericht, Lerndokumentation, berufsspezifische Instrumente)? Weiter sind individuelle Termine der Lernenden wie Probezeit, Freifächer, Stützkurse, Ferien, Vorbereitung auf das Qualifikationsverfahren etc. einzuberechnen.

Die Lerndokumentation. Die lernende Person hält in der Lerndokumentation alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und die Erfahrungen fest, die sie im Lehrbetrieb macht. Die Lerndokumentation ist ein Instrument zur Förderung der betrieblichen Bildung und dient der lernenden Person zudem als Nachschlagewerk.

Der Bildungsbericht. Sehr wichtig sind eine regelmässige Kontrolle der vorgegebenen Ziele und Anforderungen (sowie der Lerndokumentation) und ein halbjährlich stattfindendes Qualifikationsgespräch nach Abschluss jedes Semesters. Die Ergebnisse dieser Kontrolle und das Gespräch werden im Bildungsbericht  festgehalten und geben Auskunft über den Stand der erreichten Ziele und allfällige Lücken in der Ausbildung. Auf diese Weise können notwendige Massnahmen ergriffen werden, um diese Lücken zu schliessen.

 

Quelle: Handbuch betriebliche Grundbildung, SDBB 2013






 

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