2.4.4 Die Berufsmaturität aus der Sicht der Betriebe


Lernende, die während der beruflichen Grundbildung den Berufmaturitätsunterricht besuchen, sind im Betrieb mehr abwesend als jene, die eine reguläre berufliche Grundbildung absolvieren. Der Unterricht umfasst zwei Tage pro Woche. Neben diesem Nachteil bringt es für einen Betrieb aber eine ganze Reihe von Vorteilen, Lernende auszubilden, die gleichzeitig eine Berufsmaturität absolvieren.

Interessiert – vielseitig – ideenreich. Lernende, die sich für eine Berufsmaturität entschliessen, entscheiden sich für mehr Allgemeinbildung. Ihr schulisches Interesse beschränkt sich nicht auf Inhalte im engeren Zusammenhang mit dem Beruf, den sie lernen, sondern geht darüber hinaus in Bereiche wie vertiefte Kenntnisse der Muttersprache oder von Fremdsprachen, vertiefte Kenntnisse von Mathematik, Physik, Chemie und das Verstehen von ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Vorgängen. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich diese vielseitigen Interessen auch positiv im Betrieb bemerkbar machen.

Hohe Leistungsbereitschaft. Ein junger Mensch, der bereit ist, neben der beruflichen Grundbildung eine Berufsmaturität zu absolvieren, ist bereit, zusätzlichen Aufwand auf sich zu nehmen. Schon das allein spricht für eine generell hohe Leistungsbereitschaft – eine Tatsache, die in der Praxis immer wieder bestätigt wird. Oft können Berufsmaturanden und –maturandinnen zwischen Berufslehre und Gymnasium wählen und entscheiden sich dank der Berufsmaturität für die berufliche Grundbildung. Andersherum: Gute Schüler/innen würden sich ohne die Möglichkeit der Berufsmaturität gegen die Berufslehre entscheiden.

Kurze Einarbeitungszeit. Jemand, der in der Lage ist, den Berufsmaturitätsunterricht zu besuchen, kann höheren Anforderungen entsprechen. Er oder sie ist in der Lage, etwas effizient zu lernen. Diese Vorteile wirken sich auch in der praktischen Ausbildung aus.

Aktive Mitarbeit. Das Besuchen einer Berufsmaturitätsklasse bedeutet auch, dass sich junge Leute für das, was sie tun, interessieren. Sie setzen sich Ziele und wollen vorankommen. Das sind die besten Voraussetzungen, die jemand mitbringen kann, um schon während der beruflichen Grundbildung aktiv mitzuarbeiten.

Unternehmerisches Denken. Neben den fachlichen Inhalten ist die Förderung des unternehmerischen Denkens ein wichtiges Ziel im Unterricht der Berufsmaturität. In einer Phase des ständigen Umbruchs und des raschen Wandels kann die aktive Teilnahme junger Menschen an Entwicklungsprozessen wichtige Impulse verleihen.

Flexibel bei neuen Aufgaben. Mit der Berufsmaturität soll erreicht werden, das Wissen zu erweitern. Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden üben während der beruflichen Grundbildung Flexibilität, die sich auf die Arbeitshaltung während und nach der beruflichen Grundbildung auswirkt.

Weiterbildung. Lernende, die die berufliche Grundbildung in Kombination mit der Berufsmaturität abschliessen, sind bildungsoffene Arbeitnehmer/innen, die auch nach der Ausbildung weiterkommen wollen. In der Regel werden sie kaum während längerer Zeit auf dem erlernten Beruf bleiben. Dafür werden sie ein Studium beginnen und sich weiterbilden. Wenn die Wirtschaft auch in Kaderpositionen Leute engagieren will, die aus der beruflichen Praxis kommen, dann ist es wichtig, Lernende auszubilden, die eine Berufsmaturität absolvieren.

Denken in Zusammenhängen. Das eidgenössische Fähigkeits- und das Berufsmaturitätszeugnis kombinieren eine fundierte Fachausbildung mit einem breiten Allgemeinwissen und fördern so das Denken in Zusammenhängen.







 

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